"Ich nicht interessiert an Fremden und ihre emotionale Ballast und Stress, den sie in unsere Lager bringen werden. Heutzutage trifft man nur auf Kaputte, glaub mir. Unsere Gruppe sehr angreifbar im Moment, wir also vorsichtig sein müssen. Konzentrieren wir uns lieber auf Blockade, die Zombies und unsere Leute, die uns mehr brauchen denn je. Ganze Rest muss Rang Zwei haben. Wenn überhaupt."
Er mochte Jäger.
Er war immer geradeaus, immer ehrlich immer direkt bei der Sache. Er sprach aus was andere dachten und wie andere sich vermutlich fühlten. Der Höllenritt der letzten Tage musste an jedermanns Nerven stark gezehrt haben. Lancaster war klar, dass auch Jäger davon nicht unverschont geblieben sein kann.
"Schöne Tag um Schädel einzuschlagen, ja? Bin dabei."
Ja, er mochte Jäger sehr.
Entschlossen ging er auf die beiden zu. Er richtete seinen Rucksack und strich sich nochmal durch seinen Bart.
"Bester Tag um Schädel zu knacken mein Freund. Das Beste daran ist... die Zombies werden davon eh kaum was mitkriegen."
Der Geschichtenerzähler nahm sein erbeutetes Gewehr und deutete mit der freien Hand in Richtung Hotel.
"Wir sollten uns beeilen. Wenn die Zombies das Ding stürmen, dann haben wir am Ende noch unnötig viel Feinde mehr als sowieso schon."
Schnell und geduckt legten Frank, Jegor und Lancaster den Weg in Richtung der Hotelanlage zurück, wussten sie doch noch nicht, was sie an anderen Orten erwarten würde und das ein Zwei-Fronten-Kampf, würden ihnen Untote, Plünderer oder Kultisten in den Rücken fallen, für sie durchaus tödlich würde ausgehen können.
Davon ab, dass ein allzu forsches Vorgehen auch den Feind auf ihr Lager würde lenken können…
Der gelbe Sand und die kleinen Kiesel knirschten trocken unter ihren Füßen, als sie von Düne zu Düne wetzten und dann direkt an der südlichen Mauer des einstmals edlen Anwesens zu stehen kamen. Hier waren die Rufe der verzweifelten Menschen schon lauter, das berstende Feuer, welches vorher noch aus Maschinenpistolen zu kommen schien, war abgeflaut und es waren lediglich nur noch einzelne Pistolenschüsse zu hören, als würde und wäre ihnen die Munition ausgehen. Doch das Crescendo an kehligen Schreien aus verrotteten Kehlen schwoll an, dazu das Hämmern an den Türen, die Meute hatte nicht aufgegeben, im Gegenteil, sie waren noch wütender und noch gefährlicher…
Jegor nahm Lancaster ohne groß zu murren auf die Schulter, so dass er über die einstmals weiße Mauer blicken konnte, die nun mit schwarzen Steinen nachträglich circa doppelt so hoch war und in ihrer Gesamtheit vielleicht 2,5 Meter maß. So konnte ihr Anführer erkennen, dass sich noch gut dreißig Untote, schwankend und geifernd, im Innenraum des eingemauerten Platzes befanden und die hölzernen Türen der Villa nicht mehr lange standhalten würden.
Das Gatter, welches östlich von ihnen lag und den offiziellen Zugang zum Haus darstellte, war gesprengt worden und das sicherlich erst vor sehr kurzer Zeit.
Diese Untoten hier waren absichtlich hierher gelotst worden!
Nun mussten sie entscheiden, wie sie vorgehen wollten. Sie konnten entweder umständlich über die Mauer klettern (Erfolg um 10% erschwert) oder außen herum sprinten und durch den offiziellen Eingang auf den Platz laufen. (NSC-Erfolg um 10% erschwert)
Doch was auch immer sie taten, Eile war geboten, die Menschen, die dort lebten, hatten kaum noch Zeit.
Nun würden sie kämpfen müssen!
Geändert von Daen vom Clan (06.10.2015 um 12:02 Uhr)
Die anderen mochten den Wert der guten Tat hier nicht so hoch schätzen wie er selbst oder sie gaben es zumindest nicht zu. Sie taten es jedoch und hielten im Team zusammen. Waren sie beim Aufbruch vor nun einem Monat nur eine lose Gruppe gewesen, so hatten die Ereignisse sie nun zusammen geschmiedet. Sie waren nicht länger nur lose bekannte oder beinahe Fremde sondern wuchsen zu echten Freunden heran. Leute denen man vertrauen konnte, auch in Situationen, in denen es um Leben und Tod ging. Man konnte in sie hinein marschieren und darauf vertrauen, dass die anderen einem halfen und den Rücken deckten.
Er kletterte als erster vollständig über die Mauer, mit Hilfe von Jäger, der dringend neue Schuhe brauchte.Danke Jäger, ich bringe dir ein paar neue Schuhe von nem Zombie mit. witzelte er, als er die Mauer auf der anderen Seite herunter sprang und seine Pistole zog um sich für den Kampf bereit zu machen. Er prüfte noch einmal innerlich den Ladestatus seiner Pistole, denn es wäre unschön mit nur 3 Kugeln im Magazin anzugreifen, doch er erinnerte sich klar und deutlich daran, dass er noch im Lager nachgeladen hatte, bevor sie zur Werkhalle gegangen waren. Schließlich hatten sie nicht gewusst, was genau sie dort erwarten würde.
Nun also legte er auf einen der Zombies direkt an der Tür des Hoteleingangs an, die dabei waren, selbige aufzubrechen. Es würde zwar fast sofort ein weiterer Zombie nachrücken, doch so konnte er zumindest ein klein bisschen Druck von den Bewohnern nehmen. Da der Zombie den er treffen wollte von anderen Zombies immer wieder verdeckt wurde, nahm Frank sich einen Moment Zeit zu zielen und traf dann auch ins schwarze. Auch streichelte er sein Ego zugegebener Maßen ein wenig, denn er hatte sich bewiesen, dass er auch nach 20 Jahren noch ein guter Schütze war. Seine Hände waren nach wie vor ruhig und seine Augen scharf. Nun jedoch nahm er sich einige der einfacheren, weiter vorn liegenden und somit einfacheren Ziele vor. Das hier war schließlich kein Kunstschießen sondern ein Kampf auf Leben und Tod und sie waren die altbekannte Kavallerie für die Hotelbewohner. Der Lärm seiner Schüsse lockte auch einige Zombies auf ihn, derer er sich nun erwehren musste. Immerhin waren sie nun vom Hotel abgelenkt, dass war schließlich der Sinn der Sache gewesen. Und mit ein paar zu drei Vierteln vergammelten lebendigen Leichen würde er auch noch fertig werden.
Lancaster landete laut auf der anderen Seite der Mauer.
Gerade eben noch auf den Schultern von Jägern um die Lage auszukundschaften und jetzt mitten im Gefecht.
Der Anführer der Gruppe nahm sein Gewehr direkt in beide Hände und legte es ruckartig an.
Es war eine überschaubare, aber gefährliche Anzahl an Zombies. Zehn mal so viele wie sie, hungrig und wütend.
Er war zusammen mit Frank über die Mauer geklettert, Jäger hatte sie dabei unterstützt. Beiden war klar, dass er nun den Weg um die Mauer herum nehmen müsste.
Der Geschichtenerzähler überblickte die Meute und zielte mit seinem Gewehr blindwegs hinein.
Einatmen. Ausatmen.
Der erste Schuss seines Gewehrs löste sich laut knallend und schlug in die Menge ein.
Auch wenn es nur Zombies waren, er konnte irgendwie... Unruhe innerhalb der Traube sehen. Einige der Untoten lösten sich aus der Gruppe und wankten geifernd auf Frank und Lancaster zu.
Das würde verdammt eklig und verdammt haarig werden.
Ein Schuss folgte dem nächsten. Mit stoischer Ruhe fällte der geübte Schütze einen wandelnden Toten nach dem anderen. Immer wieder wechselte er die Position und zwang den gedankenlosen Feind dazu seine Laufrichtung zu ändern.
Damit gab er auch Frank genug Gelegenheit sich zu repositionieren.
So konnten Sie einen nach dem anderen ausmerzen.
Immerhin, Lancaster hatte dabei weder Mühe, noch Not. Er hoffte nur, dass es den anderen auch so erging. Von Jäger hatte er noch keine Spur gesehen und Frank war aus seinen Augenwinkeln verschwunden...
Danke Jäger, ich bringe dir ein paar neue Schuhe von nem Zombie mit.
"Du kleine Klugscheißer."
Damit hievte Jäger Frank auf die Mauer und kurz darauf hörten sie, wie er auf der anderen Seite aufkam. Als nächstes stellte Lancaster einen Fuß auf Jägers Knie, dann auf seine Schulter und als er sich wieder aufrichtete, sprang der Anführer ebenfalls über die Mauer. Ein dumpfes Geräusch signalisierte, dass er auf der anderen Seite sicher angekommen war.
Jetzt nahm Jäger selbst die Beine in die Hand und stürmte laut schnaufend los. Die Schuhe hinderten ihn beim Laufen und er fluchte leise in sich hinein. Seine Sinne liefen aber auf Hochtouren, als er zu dem eingestürzten Eingang rannte. Hier ist ein kühler Kopf gefordert, zwang er sich zur Ruhe, drauflos zu stürmen ist und bleibt die denkbar schlechteste Strategie. Auf der anderen Seite waren bereits Schüsse zu hören. Die anderen Zwei haben also die Party ohne ihn begonnen, aber so wars ihm ganz recht. Wenn sie die Aufmerksamkeit der Untoten auf sich lenken, braucht Jäger nur die Reihen abzuschreiten und hinterrücks seinen verlässlichen, spitzen Pfahl in ihre Gehirne zu jagen.
Er erkletterte den Geröllhaufen, der den Eingang versperrte. Es war sehr rutschig und instabil, Steine sprangen heraus und rollten auf den Boden als er seine Füße vorsichtig drauf setzte und sich nach oben arbeitete. Irgendwo gab eine hölzerne Platte nach, rutschte mit Jägers Fuß nach unten und er purzelte auf den Boden. Glücklicherweise konnte sein Gesicht den Aufprall abfedern. Auf russisch fluchend kam Jäger auf die Beine, mit den Ärmeln wischte er sich den Dreck von der Stirn. Hier blieb er kurz stehen um die Situation einzuschätzen. Bisher ist kein Untoter auf ihn aufmerksam geworden, wenn das nur so bleiben würde. Einige Wenige waren immer noch damit beschäftigt ihre verwesten Körper gegen die Wand des Hotels zu pressen und mit ihren ruinierten Armen dagegen zu hämmern. Die großen Eingansgtüren erzitterten unheilvoll in ihren Angeln, bald würden sie dem beständigen Druck nicht mehr stand halten können. Jägers Blick fiel auf ein großes Fenster, das an einigen Stellen von außen mit Holzbalken zugenagelt wurde. Auf ihnen trampelten nun Zombies herum, während sie das an einigen Stellen bereits gesprungene Glas träge bearbeiteten. Im Raum dahinter bewegten sich Schatten, die Jäger nicht genau ausmachen konnte.
Ein Schuss lenkte seine Aufmerksamkeit nach rechts. Frank schoss gewohnt zielsicher, der Zombiehaufen, der ihm entgegen wankte drohte aber durch die schiere Menge die Überhand zu gewinnen. Ein weiterer Schuss, dieses Mal aus einem Gewehr. Jäger suchte den Ort nach Lancester ab, konnte ihn aber nicht sehen. Er muss wohl um die Ecke gelaufen sein und den Blickkontakt mit den Anderen verloren haben. Alles der Reihe nach, dachte Jäger und arbeitete seine Optionen durch.
Die Kletteraxt in seiner Hand blitzte auf, als er das spitze Ende in dem verwesten Kopf versenkte. Der Untote taumelte noch einige Schritte vorwärts und fiel schließlich um wie ein gefällter Baum. Eine Meute von etwa fünfzehn Arschgesichtern trennte Frank, der weiterhin gezielte Kopfschüsse verteilte, und Jäger, dessen Waffe immer wieder über den Köpfen der Untoten auftauchte um blitzschnell auf sie niederzusausen. Die Trägheit der ganzen Situation hatte etwas Zen-artiges an sich, wie eine Meditation fernab jeglicher Lebensgefahren. Als würde man den Rasen mähen und sich aus dieser langweiligen Routine gedanklich ausklinken um an wichtigere Sachen zu denken.
Frank nahm den Nächsten ins Fadenkreuz und mit einem gurgelnden Laut verabschiedete sich der und steig auf in den Zombiehimmel. Ihre Rücken zu Jäger gekehrt, folgten ihm nach und nach der ganze Rest. Die Beiden blieben in einiger Entfernung von einander stehen, um kurz zu verschnaufen.
"Alles gut, Kollege?", rief Jäger seinem Mitstreiter zu. Ohne eine Antwort abzuwarten, grinste er ihn an, streckte ihm einen kollegialen Mittelfinger entgegen und rannte los in die andere Richtung.
Bei den Untoten an der Hotelmauer angelangt, nahm Jäger wieder seine Routine auf. Möglicherweise waren diese Examplare auf eine gewisse Weise taub. Den Schüssen haben sie anders als die meisten ihrer Kollegen keine Aufmerksamkeit geschenkt. Regungslos sanken sie an der Wand entlang zu Boden. Jäger schritt von einem zum anderen und hinterließ nur in sich zusammengesunkene Haufen verfaulten Fleisches. Dann passierte es. Die Schuhsohle bleib an irgendwas auf dem Boden hängen. Jäger fühlte nur den Widerstand, als er sein Bein nachziehen wollte. Zum dritten Mal an diesem Tag musste er machtlos zusehen, wie die Welt zur Seite kippte und durch den harten Aufprall Sternchen vor seinen Augen explodierten.
Mit leeren Augen hatte Haile zugesehen, wie Frank den leblosen Körper des Kindes von ihrer Fahne geholt hatte. Gut, dass niemand sonst wusste, was diese Farben bedeuteten...Jackal hatte ihr einen kleinen Seitenblick zugeworfen, aber er sagte nichts. Er sagte nicht, dass Robert im Namen ihrer Familie gestorben war. Halt. Umgebracht wurde. Als das kleine Kind dort lag, von Howard untersucht wurde und schließlich begraben von seinem Adoptivvater, der danach wie ein aufgeschrecktes Huhn durch das Lager lief und in blindem Aktionismus verfiel, schaute Haile nicht ein einziges Mal weg. Ihr Blick war auf den Säugling gerichtet. Fixiert.
"Hey, willst du zur Halle mitkommen? Hab gehört da muss man reinklettern."
Evi schreckte Haile auf. Seit sie ihre Hand in Shengs Hope gehalten hatte, fühlte Haile sich miserabel. Der Blick, das Lächeln von Evi - es war, als würde sie aktiv versuchen, eine Verbindung zu dem Mädchen aufzubauen. Und das ging, erfahrungsgemäß, nicht gut aus.
"..."
"Hey, komm, was soll schon passieren?"
Haile warf dem Trio aus Frank, Lancaster und Jäger, der immernoch leise über seinen Schuh fluchte, einen vielsagenden Blick zu.
"Ja, okay, vielleicht KANN was passieren, aber hey, ich will diese Wagen selber sehen!"
"..."
"...und, ähm, vielleicht auch schauen, ob wir etwas finden, was uns weiterhelfen kann."
"..."
Haile erhob sich vom dreckigen Boden. Evi hielt ihr ihre Hand hin und lächelte breit. Irgendwie muss man diese Menschen bewundern.
[Haile erklärt sich bereit für Epsilon. Sie geht gemeinsam mit Evi.
Howard hielt in der Hand was er gefunden hatte. Innerhalb des Ledesacks befanden sich eine Menge kleiner Papierschnipsel. Wenn er nicht schon von den vorherigen beiden Nachrichten der Kultisten erfahren hatte, würde er wohl meinen es sei nur ein Haufen Müll. Eine Nachricht, die ihnen wohl zeigen sollte, wie wenig die Kultisten von ihnen hielten. Aber nein, es war wohl wieder ein Rätsel. Irgendwie formten alle dieser myriaden Teile ein Ganzes. Und darauf befand sich dann wieder ein mysteriöse Botschaft.
"Will sich das hier jemand ansehen?", fragte er in die Gruppe und hielt den Ledersack hinauf. "Ich versteh von sowas nichts, und die Geduld und das Fingerspitzengefühl heb ich mir lieber für einen Patienten auf. Ob es die Mühe wert ist, Stunden damit zu verbringen müsst ihr wohl wissen."
Er war bereit den Sack an den erstbesten zu geben, der danach fragen würde. Der Gedanke, dass dafür ein Kind hergerichtet wurde, war wohl auch der Grund dafür, dass er das Ding lieber aus der Hand gab.
Haile und Evi hatten genau den Pfad eingeschlagen, der ihnen von den Frank, Howard und Jegor genannt worden war und so kamen sie schnell und ohne Probleme an der großen Garage an.
Die Drei, die vor ihnen da waren, hatten die kleine Metalltür, eine Feuertür, die vorher von innen verriegelt worden war, geöffnet, so dass sie problemlos in die große Halle gehen konnten und nun auch die drei prächtigen Mari-Gras-Wagen sehen konnten, die dort standen, sehr staubig, doch noch immer in ihrer ganzen Pracht, ein Anblick, mit dem nach zwanzig Jahren wahrscheinlich niemand mehr gerechnet hätte und Haile und Vincent als zwei Kinder der neuen Welt so oder so nicht.
Der Tiger, der Drache und natürlich das Float des Dia los muertos, dessen zwei thronende Skelette aus Pappe in der Halle einen gruseligen Schatten erzeugten.
Die Halle selbst war noch unterteilt in mehrere Räume, teilweise nur durch Folie, einige durch eine dünne Bretterwand und für die Beiden eine wahre Fundgrube.
Hier lag allerlei Werkzeug herum, zudem Materialien zum bauen und verbessern ihres Wagens.
Probe Evi: Packesel: Bestanden!
Das Werkzeug ist geeignet, den Trait Handwerker zu generieren, ober einen vorhandenen Trait um 20% zu verbessern.
Was sie außerdem fanden und in ihnen eine aberwitzige Idee reifen ließ, waren hellweiße Stofftücher, einen Haufen Farben und stabil aussehende Balsahölzer, im Grunde perfekte „Zutaten“, um sich aus diesen Ressourcen Flaggen oder Fahnen zu bauen, die sich auf das Gefährt würden stecken lassen um der Welt eine Botschaft ins Gesicht zu schreien.
Zitat
Optionale Hilfsmittel:
Objekt
erforderlicher Trait bei Aufgabe
Effekt
Selbstgebaute Flaggen
Verführer
+5% bei allen Teilnehmern, die sich mit der Flagge identifizieren können
...
Dies war ein erster Fund, doch war ihnen klar, dass sich unter ihnen noch etwas befinden musste.
Sie standen vor einer Tür eines Raumes, der ganz im Nordwesten der Halle angesiedelt war und laut Schild in den großen Lagerbereich im Keller führen sollte. Davor war ein schwerer Balken angebracht, der den Raum schützen sollte. Nicht gegen Einbrecher, sondern definitiv dagegen, dass Etwas von unten herauf kam. Und wenn die beiden Frauen sich anstrengten, die Ohren auf das Plastik pressten, dann konnten sie auch leises, gieriges Stöhnen im Raum dahinter hören. Nicht viele Stimmen, eher wenige, doch trotzdem eine Gefahr.
Probe Haile : Survival: Bestanden!
Es war den scharfen Sinnen der Kultistin zu verdanken, dass sie das Schaben und Geifern der Feinde dahinter gehört hatten, sonst wären sie vielleicht unversehens in eine Falle getappt. Das Öffnen des Raumes macht eine normale Kampfprobe und einen gut beschriebenen Kampf erforderlich. Als Hilfsmittel gelten alle Kampftalente und natürlich alle, die für Aufgabe Epsilon galten.
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Jegor lag am Boden und sah eines der letzten untoten Gesichter, welches sich ihm zuwandte und ihm schrecklich verfaulten Atem ins Gesicht blies, als der Zombie ihm ins Gesicht beißen wollte. Doch just in dieser Sekunde, als die Zähne zuschnappen wollten und Jegor in einer Sekunde des Adrenalinrausches seine Optionen durchging, wurde der untote Leib weggezogen, der Kopf zu Boden gedrückt und von einem schweren Stiefel wütend zertreten, so dass gräuliche, verrottete Hirnmasse sich verteilte und wie beim Platzen einer überreifen Melone auch auf die Kleidung von Jegor ausgeschüttet wurde, der dadurch als grausige Ironie des Schicksals nun neben seinen Schuhen auch seine Jacke vergessen konnte.
Er sah blinzelnd auf und erkannte eine junge Frau in kugelsicherer Weste, die ihm die Hand reichte und ihm auf die Beine half…
In diesem Moment und mit ihrem Eintreffen war der Kampf entschieden gewesen!
Die untoten Feinde waren am Boden geschlagen, die Köpfe zertreten und die Bewohner in Sicherheit.
Frank und Lancaster konnten Bewegung hinter den Fenstern ausmachen, als plötzlich die Tür schwungvoll aufgerissen wurde und ein älterer Mann mit breitem Grinsen auf sie zugestapft kam.
„Meine Güte, was ein Heldenmut! Sie haben uns das Leben gerettet, will ich meinen! Ich stehe ganz in ihrer Schuld!“ , er grinste dabei so fröhlich wie überschwänglich und ergriff Franks Hand in einer schnellen Bewegung, um sie zu schütteln.
„Ich dachte schon, es hätte unser letztes Stündlein geschlagen! Ha, aber diese Untoten müssen ein ganzes Stück früher aufstehen, um sich mit einem VETERANEN des großen Zehrens messen zu können." Recht auffällig und übertrieben zwinkernd, steckte er Frank, dessen Hand er noch immer hielt, etwas in seine Brusttasche, das aussah, wie ein kleines Bündel zusammengerolltes Geld.
Dann – erstaunlich behände und agil – flitzte der Mann wieder auf seine Villa zu, erklomm die hölzernen Stufen, die zu einer wundervollen Veranda führten, die nun über und über mit braunem Sprenkeln von Zombieblut bespritzt waren und breitete die Arme in einer einladenden Geste aus. Er wollte gerade tief Luft holen um etwas zu sagen, als neben ihm Jegor und die Frau, die ihn gerettet hatte, erschien. Der ältere, kauzige Gentleman schloss diese fröhlich in den Arm, wobei die Dame offensichtlich zurückwich, nicht angewidert, sondern von sichtlichem Misstrauen erfüllt. „Miss Liz Graham, wenn ich vorstellen darf, meine Herren!“, eröffnete der Mann und hielt galant ihre Hand hoch. „Meine Sicherheitschefin.“
„Wohl kaum.“, schnappte die Frau bissig zurück und entzog ihm sofort ihre Hand. „Sie wissen, dass ich nur hier bin, um meinen Gefährten zu suchen.“ Sie starrten einander an. „Und ich werde ihn finden.“
Dann ging sie wieder in Richtung der Eingangstür, ohne ihn aus den Augen zu lassen, Beide duellierten sich mit Blicken, sie misstrauisch, wütend und hilflos, er voll fröhlicher Souveränität.
Doch der letzte Blick der Frau, die ihnen als Liz Graham vorgestellt worden war, galt Jegor, es lag etwas Hilfesuchendes darin, jedoch auch eine Härte, die sagen wollte: „Du schuldest mir was…!“
„Nun? Wo war ich?“, zog der Mann, ein geborener Schausteller, die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ach ja! Willkommen in meinem Hause. Willkommen unter dem Dach eines echten Veteranen. Eines Mannes, der bereits die schlimmsten Höllen durchquert hat, wie ich anmerken darf. Ein Mann, der heute die Ehre und das Privileg hat, euch hier begrüßen zu dürfen. Als Retter und als Helden!
Willkommen bei Ihrem Gastgeber für eine sicherlich lange Zeit: Mein Name ist James Sord. Doch nennen Sie mich schlicht und einfach: ‚Fawyer‘, dem Helden aus D52, wie ich genannt werde.“, sprach er und vollführte eine formvollendete Verbeugung.
Lancaster zog einen Zombieleichnam vom großen Schild aus Holz, welches direkt vor ihm stand und konnte nun auch endlich die Inschrift erkennen: „Fawyerland – Bordell und Kasino!“, stand darauf und Lancaster murmelte nur: „Das halte ich im Kopf nicht aus…“
Und mit einer Geste bat er sie herein, in seine Villa, sie freundlich anblickend, während die drei Reisenden drinnen die improvisierten Spieltische erkennen konnten, hinter denen sich die wenigen Gäste langsam hervor trauten und auch drei durchaus hübsche Damen, die ihnen frech zuwinkten.
Frank besah sich das Bündel Geld genauer, das ihm zugesteckt worden war, es handelte sich um alte, australische Dollar. Offensichtlich die Währung in diesem Etablissement…
Geändert von Daen vom Clan (06.10.2015 um 16:46 Uhr)
Will hatte sich den Beutel, den Howard aus Robert geborgen hatte, angeeignet. Stundenlang saß er still auf dem harten Boden und legte ein Teil nach dem anderen zusammen. Wären sie in einem Cartoon gewesen, als Kind hatte er diese geliebt, wäre wohl schwarzer Qualm aus den Ohren des jungen Arztes gekommen und in seinem Kopf hätte man Zahnräder arbeiten sehen können.
Die Zeit verging. Ab und zu kam jemand aus der Gruppe vorbei und sah ihm über die Schulter. Doch das geordnete Chaos welches er sich zusammengelegt hatte war wohl für Außenstehende nicht zu durchblicken. Nach einer gefühlten Ewigkeit, seine Arme schmerzten und seine Hand zitterte bereits vor Anstrengung, legte er das letzte Teil des mit Blut verkrusteten Puzzles zusammen.
Will hatte schon vor Stunden erahnen können was er am Ende sehen würde doch was das pergamentartige Papier ihm offenbarte ließ ihn stutzen.
Es hatte sehr viele Ähnlichkeiten mit dem ersten Puzzle welches er vor einigen Wochen in Stuttons Mund gefunden hatte. Adams Sarg, darüber Blitze und darunter wahrscheinlich Shengs Hope jetzt blutverschmiert. Doch links davon kniete eine junge blonde Frau mit blutverschmierten Händen und die Kreatur rechts mit den leeren Augen und der blassgrünen Haut erinnerten ihn stark an einen der Untoten. Über dem blutenden Wesen war ein Messer, oder ein Ritualdolch, aufgemalt.
Und über allem prangerte wieder ein Text.
¡El padre regio muere, la hija se eleva!
"Was zur Hölle?"
Er sah sich sein Werk noch kurz an und eilte dann zur nächststehenden Person um sich eine zweite Meinung einzuholen.
Als die Bedrohung abgewendet war, nahm Frank sich einen Moment um die Wirkung des Adrenalins abklingen zu lassen. Dann lud er seine Pistole neu und steckte sie zurück in sein Holster. Als er dann näher kam und den beiden vorgestellt wurde, überkam ihm bei der Nennung des Nahmens sofort ein heftiges Deja vu. Er wusste ganz genau, dass er diesen Namen schon einmal gehört hatte. Als er gedanklich dann schließlich zu D 52 kam, während er das Geld noch perplex anschaute, ging ihm ein Licht auf. Plötzlich wusste er, wer dieser Fawyer war und diese Erkenntnis bahnte sich in der Form eines lauten Lachens den Weg nach Draußen, durch die Sorgen und die Trauer klang es zwar ein wenig hysterisch aber danach fühlte Frank sich irgendwie besser, leichter. D 52... was für ein Zufall. Dann sagt ihnen vielleicht der Name Andrea etwas? fragte er sein Gegenüber und sprach den Namen perfekt deutsch aus. Aber zuersteinmal mein eigener Name: Ich bin Frank Moores und wir waren mit unserer Gruppe auf der Durchreise als wir gesehen haben, dass sie von Zombies belagert werden und wir konnten dabei natürlich nicht zusehen, also haben wir beschlossen ihnen zu helfen. stellte er sich vor und bemerkte dabei Lancesters Entdeckung. Ein interessanter Ort und ein wahrscheinlich auch interessanter Mann. Die Details ihres hierseins wollte er jedoch nicht auf der Türschwelle besprechen. Das hier sind Lancester Jäger. stellte er seine beiden Begleiter vor und zeigte jeweils auf den zu dem Namen gehörigen.
Mary sah auf, als Howard ihr mit dem Zettel vor der Nase herum wedelte. "Hm was? Wieder eine Nachricht von einem toten Kind?", fragte sie mit einem traurigen Kopfschütteln "Eine Person mit einer Kultistenrobe und blonden haare... ein Zombie mit einem blutigen Messer...Die Gebäude sind vermutlich das zerstörte Shangs hope, oder?"Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie den Schriftzug. "Ich kann mein Spanisch, , aber regio klingt ein bisschen nach Herrschaft [ooc: auf englisch Reigh] und padre klingt ein bisschen wie Pater, also Vater vom Pater Noster aus der Kirche... irgendetwas mit einem regierenden Vater vielleicht? Ich weiß es nicht. In den kaputten Köpfen von diesen Monstern kann alles vor sich gehen..." Sie stand auf und streckte sich, fasste sich dann an die Stirn und schwankte einen Schritt zur Seite. " Verflixt." Hastig zog sie Ihren Wasserschlauch hervor, entkorkte ihn und ließ den letzten winzigen Schluck Wasser in ihre Kehle rinnen. "Ich mache mich auf den Weg Richtung Dschungel. Wo es Bäume hat, muss es Wasser geben... Kommst du mit?" Ich blick bliebt stur nach vorn gerichtet und schien trotzdem irgendwie unstet..
[Mary meldet sich mit Tierfreund und geländekunde Wald für Aufgabe Delta. Kann man bei heimischenPflanzen vllt mit anbaukunde kommen?]
Misstrauisch folgte Jäger der einladenden Geste seines Gastgebers. Er brauchte nur einen Schritt zu tun um die Schwelle zu überschreiten und sich in einer völlig anderen Welt wiederzufinden. Es war angenehm kühl hier drin, das schummrige Licht schonte die Augen, ein beständiges Klicken und Klacken durchdrang die unerwartet lockere Atmosphäre an den Spieltischen. Jäger merkte nicht, wie ihm ganz leicht der Mund offen stand, während er Blicke von einer Seite zur anderen schoss. Hinter sich hörte er Frank seinen Namen sagen, dann die fremd klingende Stimme ihres Gastgebers, der es wohlwollend zur Kenntnis nahm.
"Na Hübscher, suchst du etwas Bestimmtes?"
Eine der drei Ladies, die den Neuankömmlingen seit ihrer Ankunft lüsterne Blicke zuwarfen und sie einladend anschmunzelten, hatte sich neben ihn gestellt und klimperte mit ihren langen, falschen Wimpern.
"Hast du mich nicht gehört, mein mutiger, starker Retter? Bist du auf der Suche nach", sie machte eine kunstvolle Pause, "etwas Bestimmtem? Du hast Glück. Im Fawyerland gibts so gut wie alles, was es draußen nicht mehr gibt. Du musst es nur sagen, Schätzchen." Sie entblößte eine Reihe perlweißer Zähne. Aus irgend einem Grund richtete Jäger seine Aufmerksamkeit auf den kleinen roten Fleck, den der Lippenstift auf einem ihrer Vorderzähne hinterlassen hatte. Er gab sich Mühe, das eigene Rot aus seinen Ohren wieder zu vertreiben.
"Uh, Schuhe.", murmelte Jäger und ließ erneut seinen Blick durch den Raum schweifen.
"Wie bitte?", sie musterte ihn fragend aus ihren großen Augen und hakte sich leicht bei ihm ein. "Was hast du gesagt, Schätzchen? Du musst etwas lauter sprechen, die Rouletttische rattern schon seit dem frühen Morgen. Man müsste meinen, die Leute hier hätten etwas mehr Angst vor den ungebetenen, nicht ganz toten und nicht ganz lebendigen Gästen, die noch vor Kurzem an unsere Türen geklopft haben. Aber denen habt ihrs ja gezeigt, ihr mutigen Jungs mit euren starken Armen und großen, gefährlichen Waffen." Sie erhöhte sanft den Druck auf Jägers Arm und streichelte mit der anderen Hand über den roten Griff seiner ... Kletteraxt. "Also, wo ihr nun hier seid, was können wir denn für euch tun, hm?" Sie kam mit ihrem Gesicht ganz nah an Jäger heran, ihr Atem roch nach Schnaps und Vanille.
"Schuhe. Ich brauche Schuhe." Seine Ohren hätten dem Leuchtturm in Shengs Hope Konkurrenz machen können. "Meine kaputt, ja? Brauche Schuhe." Wiederholte er, wand sich dann aus ihrem Arm und lief zurück zu Frank und Lancaster, die sich immer noch mit Fawyer unterhielten. Er blieb vor ihrem Gastgeber stehen, maß ihn kurz von unten bis oben mit seinen Augen und sagte mit einer Armbewegung:
"Was ist das hier? Was zur furzenden Matroschka hier überhaupt vor sich geht?"
Er spürte Lancasters Hand auf seiner Schulter, der ihn damit beruhigen und leicht zurückziehen wollte.
"Und was zum Teufel ist ein D-Weißdergeier? Warum du plötzlich ein Held, hm?"
Wie Schlachtenglück , so wogen auch die Blätter hin und her, wie Geschosse, von Artillerie abgefeuert, wurden Chips reihum gereicht und zum Schluss waren nur noch Gunnie, Fawyer und Jackal im Rennen.
Und neben den Schuhen und einigen anderen Kleinigkeiten, stand noch immer die große gelbe Kiste von Fawyer in der Mitte des Tisches. Der Hausherr hatte sich mittlerweile einer seiner teuren Cohibas angezündet und sein graues Haar stand leicht ab, so oft war er sich schon mit schwitzender Hand durch das Haar gefahren.
Gunnie grinste bierselig grenzdebil und als Jegor ein weiteres Mal, noch immer den Betrunkenen mimend, an dem blonden Schönling vorbei kam, bekam er sogleich einen freudigen Klaps auf den Po von Gunnie, den er mit zusammengebissenen Zähnen mitnahm und seine Rolle perfekt spielte, auch wenn der Blick, mit dem er nun J. musterte, durchaus unheilverkündend war, als wolle er ihm raten jetzt besser das beste Blatt des Landes zu haben, bevor er sich weiter hier zum Affen machen musste und Gunnie noch mehr versuchte. Nicht dass Jegor als Soldat bereit wäre zu jeder Front zu marschieren, aber trotz der Aussicht auf neue Schuhe, gab es auch für ihn Grenzen.
Jackal hingegen hatte ein Wahnsinnblatt in der Hand. Ihm stockte der Atem – wenn es ihm nun gelingen würde, die anderen Beiden dazu zu bringen, ihren gesamten Chips in die Mitte zu werfen, so würde er sie mit diesem Blatt ausstechen können – sofern Furlan gleich… da war es! Seine perfekte große Straße! Er gab sich alle Mühe, nicht zu aufgeregt zu wirken und die Ablenkung dazu zu benutzen, noch ein bisschen die Stimmung aufzuheizen, indem er sogleich den Einsatz erhöhte.
Faywer und Gunnie zogen sofort mit, sie selbst schienen ebenfalls sehr vielversprechende Blätter auf der Hand zu haben und das Grinsen des Blonden wurde noch breiter als er – aufgestachelt von Cavedave und Chelsea im wahrsten Sinne des Wortes die Hosen herunterließ und „all-in“ ging. Faywer stand ebenfalls auf, doch behielt er die Hose an und mit einem Keuchen, bei dem der Rauch seiner Zigarre links und rechts des Mundwinkels wie bei einer Dampflok ausgestoßen wurde, schob er einen Stapel in die Mitte.
Besser würde es für J. nicht mehr werden, und so wanderten auch seine Chips in die Mitte.
Und nun galt es, sich offenzulegen. Während Gunnie auf vielfachen Wunsch seine Hose wieder nach oben zog und sein Gemächt verbarg, war die Stunde der Wahrheit gekommen. Der Blonde schien jetzt erst zum ersten Mal die Karten von Furlan wahr zu nehmen, die da auf dem Tisch lagen und eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. Dann lachte er lauthals und schob die Gewinne in Richtung Fawyer, der sie freudig entgegen nahm.
J. konnte von hier aus die Karten von Fawyer nicht einsehen, aber wie selbstverständlich griff der Besitzer des Hauses nach der gesamten Beute. Niemand widersprach und J. und Jegor wurde klar, dass sie verloren hatten.
Hoch gepokert, im wahrsten Sinne des Wortes, doch verloren.
Alle klatschten und jubelten Fawyer zu, der gönnerhaft einen Chip in Richtung J. schnippte, der an seiner Nase abprallte.
Dabei war alles so perfekt gewesen, so verdammt gut gelaufen, aber vielleicht war einfach nicht ihr Tag gewesen. Fortuna stand heute auf Seiten von Fawyer, es musste der Anfangsbuchstabe sein, so wie Jegor heute auf Jackals Seite gestanden war.
Und die Glücksgöttinnen dieser Welt waren ihnen nicht gewogen. Seufzend sackte Jackal auf seinen Stuhl, als ein leises Hüsteln zu vernehmen war.
Furlan hatte sich geräuspert, eigentlich nur ein klitzekleiner Akt, ein Geräusch, das im Gejubel normalerweise untergegangen wäre.
Doch Fawyer blitzte ihn an, siegestrunken und hob fragend eine Augenbraue. Furlan legte den Kopf schief, schnäuzte sich umständlich und legte dann beide Hände auf den Filz des Tisches. Zog die Karten von Jackal heran und mit seiner spitzen Nase deutete er mehr drauf, als dass seine bleichen Finger es je gekonnt hätten.
Fawyers Gesichtszüge gefroren. „Da brat mit einer einen Hund in der Pfanne verrückt…“ hustet der Bordellbesitzer und nun war es an ihm, auf den Stuhl zu sinken, auf dem jedoch bereits Chelsea Platz genommen hatte, die von seiner Gestalt schließlich fast verschlungen wurde, bevor sie quietschend zur Seite springen konnte. Die Menge blickte sich ratlos an, dann kam Gunnie angetorkelt, hielt die Karten hoch und begann lauthals auf Jackal zu jubeln.
„DU hast gewonnen!“, brüllte er und packte seine Schuhe, die er höchstpersönlich zu seinem Einsatz gemacht hatte und im Überschwang der Gefühle umarmte er Jackal so heftig, dass seine Schuhe, die er nur an den Schnürsenkeln hielt, sich hinter Jackal überkreuzten und in der Sekunde Gunnie schmerzhaft an die Ohren sausten, als der Blonde ihn hätte küssen wollen. Zumindest glaubte der Ödländer das. Doch erfahren sollte er es nicht, denn Gunnie brach lachend und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden zusammen und hielt sich die beiden Ohren.
„Der Sieger kriegt die Beute!“, grinste er und schob Jackal die Schuhe mit seinen in Socken steckenden Füßen hin.
Von Fawyer sah der Ödländer nur ein Grinsen, als er ihm die Kiste, die er so vollmundig beworben hatte, hinschob.
Ein Blick darin offenbarte, was Fawyer mit Schießpulver und ordentlich „Wumms“ gemeint hatte. Es waren Sylvesterraketen. Keine Bomben, keine schwere Artillerie, lediglich die Art von buntem Feuerwerk, die man früher hier am 4. Juli abgebrannt hatte…
Fawyer lachte lauthals, als wäre ihm ein besonders guter oder grausamer Scherz gelungen!
Und trotzdem…
Vielleicht waren diese Raketen nicht einmal das Schlechteste, das ihnen passieren konnte. Mit echten Stingerraketen hätten sie sich womöglich nur selbst in die Luft gejagt.
Einziges Problem war, dass die Raketen augenscheinlich komplett in Chinesisch beschriftet waren.
Zitat
Optionale Hilfsmittel:
Objekt
erforderlicher Trait bei Aufgabe
Effekt
Feuerwerk
Sprachgenie
+5% Erleichterung ODER 25%ige Chance, auf 25% Erleichterung (dementsprechend 75% auf 0%)
...
Und dann waren da neben den Chips, die es ihnen wahrscheinlich erlauben würden, sich mit so ziemlich jeder Dame hier stundenlang auszutoben, noch die Schuhe, die denkbar geeignet waren, Jegors Malus ungeschehen zu machen ODER als Handelsware zu gebrauchen waren.
"Hmmm, Verstärkung klingt mir stark nach etwas Gefährlichem. Aber ja, ich bin dabei, etwas Übung vor dem Showdown später kann sicher nicht schaden... Drehe ich das so richtig?"
Eine Maus (die von Haile?) gejagt von einer schwarzen Katze vermasselten Léos Versuch, Mary eine Ersatzsehne abzutrennen.
Auch wenn sie offensichtlich nicht viel Ahnung vom Kochen hatte, man musste Mary zum Guten halten, dass sie ihr Möglichstes tat, Léo zu helfen. Besonders die selbstgepflückten Kräuter erfreuten die Latina; sie würden dem Fleisch ein wunderbares Aroma verleihen.
Nach einiger Zeit verteilte sich der Duft nach gebratenem Fleisch durch das Lager.
"Woher hast Du das eigentlich alles gelernt? Von Deiner Mutter oder Großmutter?", fragte Mary und kraulte dabei November beiläufig hinterm Ohr.
"Oh Gott, nein, meine Mama ließ selbst Wasser anbrennen. Abuela war so ziemlich die beste Köchin der Welt, aber ich war erst 7, als der Dia de los Muertos Duaerzustand wurde und naja... bis vor zwei Jahren hatte ich se garnicht wieder gesehen, aber da hatte sie mir noch einiges gezeigt, bevor ..."
Die Latina bekreuzigte sich.
"Nein, ich hab immer etwas über die Jahre aufgeschnappt, bis ich mal vor über zehn Jahren ne lange Zeit auf nem Schiff nach Australien festsaß... Da musste ich alles essbar machen, was irgendiwe ging, und naja... es hat einiges verändert.“
Die Jägerin nickte und hängte die letzten geräucherten Stücke zum Trocknen, während Léo sich um das schneller zu verzehrende Fleisch sorgte.
Gerade wollte Léo die letzten Hinterläufe auf den „Grill“ werfen, da ging Mary dazwischen:
"Vielleicht sollten wir etwas rohes Fleisch dabehalten, so als Köder für die Zombies bei der Barrikade? Oder vielleicht auch bei dem Besucherzentrum, wenn das Sinn macht?“
„Was gibt es denn so besonderes beim Besucherzentrum?“ Jack war hinter den beiden aufgetaucht.
„Entschuldigt, ich will mich da nicht einmischen, ich bin eigentlich wegen dem herrlichen Geruch gekommen und-„
Léo funkelte ihn eine Sekunde finster an, grinste dann aber mit einem Zwinkern, winkte ab und reichte ihm eines der frischgebratenen Steaks:
"Quatsch, der Flammenwerfer-Finder stört doch nicht. Hier, bedien’ Dich...."
Schnell nahm er es entgegen und nahm einen großen Bissen. Die undeutlichen Laute und der zufriedene Gesichtsausdruck in seinem Gesicht deutete sie einfach mal als ein „Es schmeckt gut.“
"Sie wollte sich da irgendwas ansehen, und hatte mich gefragt, ob ich ihr helfen würde.... was denn nun eigentlich genau?“
Sowohl die Jägerin als auch der genüsslich futternde Soldat sahen sie gespannt an.
Mit knappen Worten schilderte Léo die Lage und Jack schien sehr erpicht, die beiden Frauen dabei zu unterstützen.
Mehr Leute konnten nie schaden, das hatte Léo der Zombrilla gelehrt.
So machten sich die drei auf in Richtung Zoo und Besucherzentrum, nachdem sie das Fleisch fertig vorbereitet und sichergestellt hatten, dass jeder, der wollte, sich vom Gebratenen bedienen konnte.
Endlich erreichten sie den Platz. Das Trio blieb am Rand stehen und blickte hinüber zum Gebäude.
„Okay, also nur, um das nochmal zu rekapitulieren... Da drin ist wahrscheinlich ein Ding, dass etwas aus Metall mit sich rumschleppt. So eine Art Superzombie?“
"Ja, Sherlock, Du kannst ja gerne hin und Guten Tag sagen, wenn Du mir nicht glaubst...“, meinte Léo mit verdrehten Augen.
„Schon gut, schon gut, und wir versuchen jetzt, ihn da rauszulocken...Dafür etwas von dem rohen Fleisch, guter Einfall immer noch, Mary.“
"Danke!“, sagte die junge Frau nicht ohne Stolz.
„Du stellst davor noch eine Stolperfalle an der Tür auf, weil Léo meinte, dass das Vieh nicht gleich rausgekommen war, als sie den Eingang untersucht hat. Hoffen wir, dass das so bleibt.“
"Und dass es sich rauslocken lässt, notfalls mit Blut, sonst müssen wir sehr kurzfristig umplanen. Ich habe keinen Bock, im Dunkeln gegen etwas Unbekanntes zu kämpfen...“
"Das wird schon, sei mal nicht so negativ.“
Jack nickte.
„Ja, wir sollten darüber nachdenken, wenn es soweit ist. Also, wenn wir es rausgelockt haben und es dann im Idealfall in die Stolperfalle geht und zu Boden geht, versuchst Du es fertig zu machen Léo, weil Du die beste Nahkämpferin von uns bist. Oder zumindest, es zu entwaffnen. Falls Du es dann nicht erledigen kannst, spielst Du weite Köder und treibst es in unsere Reichweite, da Mary und Ich und gute Positionen gesucht haben werden, um es mit Bogen bzw. Pistole niederzubekommen. „ schloß er.
Mary holte schonmal ein Seil für die Falle hervor. "Klingt immer noch gut.“
"Ja, mehr als schiefgehen kann es nicht.... “, witzelte Léo oder versuchte es zumindest.
Einige Momente blieben die Drei noch stehen und blickten zum Gebäude, dann sich an, nickten wie auf Kommando und legten dann los.
Gierig starrte Jäger die Stiefel an, die Jackal in seinen Händen hielt. Es war so als würde ein Heiligenschein über ihnen schweben während nackte Engelbabies eine sanfte Melodie trällerten. In seinen Gedanken schmiegten sie sich bereits um seine Füße. Warme Zehen kamen ihm inzwischen einem Luxus gleich, stolperfreies Gehen beinahe ebenso.
Liz hatte sich mit verschränkten Armen zu ihm gestellt und folgte seinem Blick. "Wenn du Schuhe brauchst, kann ich die Mädels hier fragen ob sie nicht noch ein paar Pumps übrig haben. Würde violett als Farbe passen?"
"Haha, du urkomisch.", sagte Jäger. Seine Stimmung hatte sich gerade aus einer tiefen, dunklen Höhle wieder nach oben gegraben und sonnte sich an der frischen Luft mit den zwitschernden Vögelchen und all dem anderen, tollen Bullshit. Das würde er sich nicht vermiesen lassen. "Such dir endlich andere Herrchen. Läufst mir ständig hinterher."
"Du schuldest mir was, schon vergessen?"
"Ok, fein. Ich gebe dir Drink aus. Aber nur weil ich gute Laune habe und du dringend Hochprozentige brauchst. Was willst?"
"Fick dich."
"Ist das eine von diese Mädchen-Cocktails? Wie Sex on the Beach?"
"Nein, es ist mein Knie, das dir die Klöten bis zum Magen hochdrückt. Wir hatten einen Deal."
"Wir haben kein Deal."
"Ich habe deinen Arsch gerettet, du schuldest mir was. Hey, siehs als ein spannendes Abenteuer an. Kannst deinen Freund dort fragen ob er mitmachen möchte. Wir sind dann wie 'Der tapfere kleine Toaster' und seine Freunde. Hm?"
Jäger folgte ihrer Kopfbewegung. Dann schaute er sie wieder an, die Augen misstrauisch zu Schlitzen verengt.
"Ich nicht weiß was du meinst."
"Ach komm, ihr habt euch so liebevoll angeschaut ehe du ganz plötzlich betrunken wurdest. Muss an der vollgefurzten Luft hier drin liegen, da wirds jedem komisch zumute. Aber ist mir auch egal."
Er starrte sie weiterhin an, das Gesicht ein einziges Fragezeichen. Ihr wildes Gehabe stand einer beängstigend präzisen Beobachtungsgabe nicht im Wege, das war nicht von der Hand zu weisen. Und diese Dickköpfigkeit muss ihr auf ihrem bisherigen Weg gute Dienste geleistet haben. Schon seit Stunden läuft sie ihm hinterher, versucht ihn dazu zu bringen ihren Freund oder wen auch immer zu finden, der hier irgendwo verschwunden sein soll. Jäger seufzte, gestand sich aber eine aufkeimende Bewunderung für diese Nervensäge ein.
"Fein. Du bist eine Kuh aber ich dir helfe, okay? Was willst du also?"
"Bist ein richtiger Charmeur, da werden mir die Knie weich. Jetzt halt die Klappe und sperr die Löffel auf: er heißt Rory ... nein, nicht hier." Sie schaute sich verschwörerisch um. Dann packte sie Jäger am Ärmel und zog ihn hinter sich her. Einen Augenblick später befanden sie sich in einem kleinen Hinterzimmer. Eine schmächtige Glühbirne hing von der Decke und warf ein gelbliches Licht auf die nackten Wände. In der Ecke saß die ältere Dame, mit der Jäger bereits ein Gespräch anfangen wollte, sie aber in irgend einer anderen Welt herumschwebte und ihn mit Jackal verwechselt hatte. Als könne man ihre Visagen durcheinander bringen.
"Also ...", begann Liz erneut, "...sein Name ist Rory, aber alle nennen ihn Wrecker. Ein guter Kerl, hat mich länger erduldet als jeder Andere. Allein das macht ihn zum Ritter in glänzender Rüstung, in meinen Augen zumindest. Er wollte hier die Garage unter die Lupe nehmen. Er ist gut darin, nutzloses Zeug zu etwas Nützlichem zusammenbauen. Frag nicht wie er es macht. Junge hat einfach Talent. Gähnst du etwa?"
"Sorry."
"Wir haben uns getrennt. Habe hier seine Sachen gefunden, aber von Wrecker keine Spur. Ich bin mir sicher, dass er hier war. Und alles deutet darauf hin, dass der große Häuptling und diese aufgeblasene Schweinebacke Torres mehr wissen als sie zugeben. Oben hatte Wrecker ein Zimmer gemietet, so viel konnte ich rausfinden. Jetzt tappe ich im Dunkeln und komme nicht weiter. Ich ...", sie machte eine lange Pause, schaute weg und schluckte. Der Satz kam ihr wohl nie leicht über die Lippen, vermutete Jäger. "Ich brauche Hilfe. Ich schaffe das nicht alleine, okay?"
Sie standen eine Weile da. Der Befehlston war schon lange aus ihrer Stimme verschwunden. Ein leises Schnarchen drang aus dem geöffneten Mund der Alten und gab dem Ganzen einen unfreiwillig komischen Anstrich. Plötzlich fühlte sich Jäger sehr müde. Er hätte alles gegeben, um mit Laura jetzt tauschen zu können, aber Liz durchdringender Blick holte ihn wieder aus seinen Wunschträumen. Gerade wollte er den Mund aufmachen, als plötzlich die Tür laut aufgestoßen wurde. Laura kreischte vor Schreck, riss die Arme in die Luft und fiel mit einem dumpfen Plop auf den Boden.
Über beide Ohren grinsend nach dieser schicksalshaften Wende half er Gunnie vom Boden auf und zog die Socken aus den Stiefeln heraus. „Lass deine Hosen da wo sie sind, Gunnie. Zieh dir besser was über, bevor du dir noch was einfängst. Hier.“ Die Socken kehrten sauber zusammengerollt zu ihrem Besitzer zurück. Die Stiefel verstaute J. in seiner tiefsten, äußeren Manteltasche. Der Rest seiner sieben Sachen folgte.
Er gab den alten Mann, dem die Pumpe ging von all der Aufregung. Und bewegte sich betont langsam, als ob ihm das Bein steif geworden war.
„Mann, von all der Action hier muss ich dringend mal pissen. Und man soll ja aufhören wenns am schönsten ist, nicht? Also nehmts mir nicht übel, meine Herrn, wenn ich mir gleich einen verdammt guten Abend mit eurem Geld mache, ja?“ Er lachte und klopfte wie zum Abschied auf das lädierte Filz des Spieltisches. Chelseas und sein Blick kreuzte sich nun einmal mehr .... und es schien ihm so, als befürchtete sie bei seiner Ansage das allerschlimmste. Auch die andren beiden Frauen horchten ängstlich auf.
„Kann das hier irgendwer für mich zählen? Zwei Stapel wären klasse. Einmal für alles, was man an spezieller Unterhaltung im Fawyerland bekommen kann... für sagen wir eine Stunde. So sehr ich mich mit euch amüsiert habe", Gunnies glückliches Grinsen war ansteckend, also grinste auch er, „so viel besser kann der Abend für einige noch werden.“
Sein bedeutsames Nicken in Richtung Chelsea ließ keinen Zweifel was er mit „spezieller Unterhaltung“ meinte.
„Alle drei und den Jungen.“
Irgendwer pfiff anzüglich, jemand anderes klatschte und nannte ihn "einen gierigen Halunken", aber J. sah nur wie Chelseas Schultern heruntersackten und sie bleich wurde wie ein Laken.
Als er daraufhin eilig den Raum dorthin verließ, wo das Klo lag, rief er noch Furlan über die Schulter zu: „Den Halunken hab ich überhört. Furlan? Ein paar Pantoffeln aus deinem Arsenal für Goldlöckchen hier, bitte. Damit sein Fußgeruch euch nicht ausknockt und vom Rest geb ich euch allen einen aus! Ihr sollt euch ja nicht ganz einsam fühlen ohne mich und die Damen." Gejohle und Klatschen verhieß, das zumindest die Freirunde gut angekommen war.
~
Und nachdem er sich versichert hatte, das niemand Einblick in den Flur hatte, oder im Gang oder bei der Treppe Spalier stand, platzte er einen Moment später auch schon durch eine Seitentür, aus der verräterisches Schnarchen zu hören war und drückte sie eiligst wieder zu. Bingo. Liz' Kreischen ging in einer Gelächterwelle unter - zu ihrem Glück war die Runde am Pokertisch immer noch sturzbesoffen, was genug Ablenkung bieten sollte fürs erste.
„Stör ich?“ Die Frau, von der er nur den Namen kannte und das sie Fawyer nicht ausstehen konnte – was nicht viel war - wirkte beinah ein wenig ertappt. Ihr Blick schwankte zwischen ihm und Jegor hin und her. So als wäre sie sich nicht sicher, ob er Freund oder Feind war. Sie hockte nun auf dem Boden und Jegor... der sah so aus als würde er im stehen einschlafen. Er hatte nichtmal versucht das Mädel aufzufangen. Das ganze wirkte mit der schlafenden Laura wie eine sehr seltsame, familiäre Szene. Als stünde er im Wohnzimmer einer sehr schrägen, sehr russischen WG.
"Wenn du ihr Avancen machen willst, Scout, solltest du sie nicht wie einen Kartoffelsack auf den Boden knallen lassen. Das ist unromantisch. Hier, nimm die und zieh an. Und beeil dich, damit ich deine einpacken kann. Wir haben nicht viel Zeit, ehe die sich fragen ob ich ins Klo gefallen bin, ich muss unauffällig wieder an den Tisch." Er zog Gunnies Stiefel hervor, drückte sie in die erwartungsvoll entgegengestreckten Hände und klopfte dem Hünen, als der sich zum schnüren herabbeugte gleich noch dankbar und schwer auf die Schulter. Dann stopfte er Jägers kaputtes Paar eilig in seine Manteltasche, um den Schein zu wahren. [Jegor bekommt Parcour zurück]
Liz stöhnte von all ihrem Getue nur entnervt, aber sichtlich erleichtert, und raffte sich auf um Jegor gegen den Arm zu boxen: „Wusst ich's doch!“
Jackal setzte sich nun neben Laura und versuchte sie sachte wachzubekommen, damit sie ihren Plan mitbekam.
"So, Lizzie. Was deinen Boss angeht, hab ich gute Nachrichten... was? Habt ihr was ausgefressen?"
Jegors Schulterzucken hätte eine Fliege vertreiben können, aber nicht Liz. "Sags ihm, Kerl."
„Äh, ja. Da noch was sein... ist ihr Mann verschwunden, der Kerl von Liz hier. Auftrag sein simpel: Wir finden, sie uns helfen.“
Jackal musste nach diesem knappen 'briefing' nicht lange nachdenken.
„Okay. Ein Mann mehr, den wir hier raus schleifen, sollte kein Problem sein. Wo ist er?“
„... einer mehr, wie...?“ Liz Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
„Jaaah... also … wir das nicht wissen.“ Jegor hatte wieder Schuhe - ihn schien nichts mehr aus der Bahn bringen zu können.
„Geht's genauer? Und schneller vielleicht?“ J. saß auf Kohlen, mit jeder Sekunde war es wahrscheinlicher das jemand hinter ihm hergeschickt wurde. Sie durften jetzt keine Fehler machen.
Während Jegor sich glückselig die Stiefel glattschnürte, die sich wie eine zweite Haut an seine Füße anschmiegten, weihte Liz ihn mit nervösem Blick auf die Tür, an die sie ab und an ein Ohr drückte um zu lauschen, rasch als Mitverschwörer ihrer Suche ein. Dann jedoch kam wieder dieser durchdringende, fragende Blick ins Spiel, mit dem sie sich mit ihren Rehaugen in seine Seele brannte.
„Also... wie war das mit dem einer mehr? Gehen euch auch Leute ab?“
„Nicht direkt. Also, Liz. So heißt du doch, oder? Okay, also der Plan ist... wir finden raus was mit deinem Schatz passiert ist und ich bestell mir dazu noch alle ••••n aufs Zimmer, die Fawyerland zu bieten hat.“
„Du dreckiger...“ Liz war alles andere als begeistert, als sie das hörte. Genau genommen sah sie aus wie eine Löwin, die seine Kehle aufreißen wollte.
„Ah, warte, Liebes. Was ich damit sagen will: Wir klauen Fawyer sein Bordell unterm Arsch weg.“
Jegor prustete seine neuen Stiefel bei der Ansage vor lauter Schreck voll.
„Was du sagen? Irre... total irre Kamerad, du spinnen!“
„Im Gegenteil. Ich bin der einzige hier, der noch normal ist. Und ich sage: Wir bringen diese Frauen hier weg. Und den Jungen. Ich gehe nicht ohne sie. Und wenn ich das allein machen muss. Kapisch? Also ... machen wir das jetzt zusammen oder führst du lieber deine schicken Treter auf dem Leichenfeld da draussen spazieren oder was?“ J. war toternst. Er würde mit allem was er hatte dafür sorgen, dass diese Leute ihre Freiheit wiederbekamen.
Liz' fragendem Blick antwortete er ehrlich: "Da draussen ist eine Leichengrube. Wenn du sie noch nicht gesehn hast, solltest du einen Blick aus dem Fenster im Flur riskieren. Wenn Wrecker da drin liegt, sparen wir wenigstens Zeit..." Ihre Augen weiteten sich erschrocken, aber sie hatte genug Stahl in den Nerven um zu verstehen was er meinte. Er deutete die Himmelsrichtung an, in der die Leichengrube lag und Liz' würde hoffentlich bald dazu kommen, dort hinein zu spähen.
Jäger jedoch brauchte eine ganze Weile, ehe er den Plan sacken lassen konnte. Und noch eine Weile länger, ehe er – sehr zögerlich – zustimmte.
„Du vollkommen gaga... ihr beide vollkommen verbrannt im Hirn. Bah, wenn das uns nicht zum Wodkafluss bringt, dann wenigstens zu bessere Gesellschaft.“
„Sicher. Oder in den Himmel. Oder an diese Bar, von der einige Exil-Australier ständig reden, wo die guten Menschen einen Platz frei haben. Wir müssen das schnell durchziehen, ehe wer was merkt, also hört zu."
Der Plan bestand darin, dass J. zurück an den Pokertisch ging und sich alle ••••n des Hauses aufs Zimmer bestellen würde. Er und der Russe würden sich draussen bei dieser 'Bestellung' ein wenig anlegen, um die Frauen streiten, um die Fassade aufrecht zu erhalten. Dann würde sich Jegor – gespielt beleidigt – Liz schnappen um ebenfalls 'seinen' Spaß zu haben. J würde Jegor und Liz darauf oben noch ein Zimmer dazumieten, gespielt gönnerhaft und als Scherz getarnt („damit ihr für die nächste Runde Ruhe vor dem Kerl habt“). Und dann würde Jackal mit allen ••••n zusammen nach oben gehen.
Oben im Zimmer würde J. die ••••n einweihen und sie anweisen die Flucht unauffällig vorzubereiten. Sie würden nicht mehr nach unten gehen dürfen, aber aus den oberen Räumen sollte sich hoffentlich alles finden lassen, was sie brauchten. Der Lärm, den sie dabei beim laufen machten, sollte durch ständiges, lautes Stönen und eine eindeutig zweideutige Geräuschkulisse - klappernde Bettrahmen, quietschende Matratzenfedern, das übliche Gekreische - überdeckt werden. Sobald Jegor und Liz zu ihnen stießen, würde Jegor dort die Wache übernehmen und den Rückzug vorbereiten. Jackal (und Liz, wenn sie wollte) würden die übrigen Zimmer dann nach ihrem Freund Wrecker durchsuchen, dabei bei dem Raum beginnen, in dem er geschlafen hatte. Jackal besaß einige zurechtgefeilte Dietriche, grob aber für den Fall das ihnen ein einfaches Türschloss im Weg stand absolut geeignet.
Wenn sie auf Wachen stießen würden sie sie ausknocken und ihre Waffen abnehmen - so leise wie möglich. Aber niemanden töten, wenn es sich vermeiden ließ.
Zurück von der Spurensuche würden sie sich wieder bei den ••••n treffen und dann gemeinsam an der Seite des Hauses, die Jackal ausspioniert hatte, an einem der ungesicherten Fenster aus dem ersten Stock mit Bettlaken (oder was sie sonst fanden – eine Strickleiter war eher unwahrscheinlich) abseilen. Dann so schnell es ging über die Mauer abhauen.
Der Schwachpunkt des Plans bestand vor allem darin, dass er keine Ahnung hatte wie die ••••n reagieren würden, wenn er ihnen den Plan eröffnete. Ein Grund mehr, Liz vorher nach ihrem Eindruck von den drei Frauen und vor allem dem Jungen, den er bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte, zu fragen. Denn wenn sich eine von ihnen weigerte... würde er sie zum Schweigen bringen müssen. Auch wenn das nur in knebeln und fesseln und in den Schrank sperren bestand. Denn würde jemand sie an Fawyer oder eine der Wachen verpfeifen, oder um Hilfe schreien wären sie geliefert.
"Jegor? Würde nur ungern erwischt werden, ehe wir Liz helfen konnten... aber wenn es beim durchsuchen zum Kampf kommt... zieht euch zurück. Versuch Fawyers Truppe, wenn sie euch verfolgt, auszuknocken. Du bist schneller als ich... und schlägst härter zu. Deck den Rückzug. Nehmt den Weg an der Mauer entlang, als Deckung. Geht direkt nach Süden, da ist dicker Rauch, der euch decken wird. Schlagt Haken wenn es sein muss. Und hau ab. Kapiert? Ich weiß, wie man in Häusern kämpft. Und ich kümmer mich im Fall des Falles um Fawyer. Also komm nicht zurück, sondern bring. sie. hier. raus.“
Er stand schon wieder an der Tür, die Klinke in der Hand und nun seinerseits auf die Geräusche der Pokerrunde lauschend. Doch da Laura sich grade genug ausgenüchtert zu haben schien um helfen zu wollen Fawyers 'Sack in die Schraubzwinge zu spannen' - Liz' Fürsorge sei Dank war sie beinahe die Alte - schlug J. ihr noch etwas vor:
"Wir brauchen mehr Ablenkung als nur Alkohol hier unten. Habt ihr Ideen wie man die Herrschaften beschäftigt hält? Und ein Wachposten wäre nicht verkehrt. Laura, wäre das okay für dich? Hier unten an der Treppe vielleicht, dann kannst du uns vorwarnen, wenn eine Wache oder jemand anderes auf dem Weg nach oben ist und wir stillhalten sollen? Wenn sie sich nicht abschütteln lassen, verfolg sie nach oben. Und... da gibt’s noch was, was du wissen solltest, ehe hier die Hölle losbricht. Mum ist tot. Kultisten. Es...“
Seine Stimme brach. Ihm fehlten die Worte.
„...tut mir Leid. Komm mit uns. Bitte. Wir haben eine starke Truppe. Und ich pass auf euch auf. Ganz nebenbei retten wir die Welt vor dem Zombie-Virus. Also wenn das kein Grund ist bei uns mitzumachen.“
Er grinste und warf Laura einen letzten, weichen Blick zu, ehe er die Sonnenbrille wieder auf die Nase schob. Sie war alles von der Karawanen-Familie, von der er noch wusste, das sie lebte. Und Liz... sie war Jegor wichtig. Zumindest hatte er den Eindruck.
[Jackal fragt Liz und auch Laura, was sie von den ••••n und von dem Plan halten; er bohrt zudem nach, wie sie am besten helfen können und wollen: Eher mit Jegor bei den ••••n den Fluchtweg decken, oder spionieren. Liz kennt das Gebäude, daher wird er sie bitten ihm die Tür zu Wreckers Zimmer wenigstens zu zeigen und ihm eine Beschreibung mitgeben. Evtl Infiltration, falls nach ihm gesucht wird, wird er sich mit einem 'wollte noch nach meiner alten Bekannten sehen' rausreden.]